SUP Board Shapes

Alle Erläuterungen zum Thema SUP Board Shapes beziehen sich immer auf klassische SUP Designs im Surfboard Shape. Ausdrücklich ausnehmen möchte ich an dieser Stelle Race Boards. Race Boards stellen eine Sonderform dar, da diese Boards im Bug Bereich eine Verdränger- Rumpfform haben und sich in vielen Designpunkten mehr an einem Boot als an einem Surfboard orientieren.

Shape:

Unter Shape versteht man die Form eines Surfboards und zwar in allen Ebenen. Dazu gehört die Rocker Line, Tail- und Nose- Rocker, die Outline, Form der Nose / des Tails, das Deck und die Board Dicke. Betrachtet man den Shape eines Boardes sollte man nie nur eine Komponente beurteilen – zum Fahrverhalten tragen immer alle Anteile bei. Als Grundregel gilt für den Nicht-Profi: nur ein ausgewogener Shape ist auch ein guter Shape.

Im Folgenden werden wir zunächst die Begrifflichkeiten erläutern und möglichst auch die Auswirkungen bestimmter Design Merkmale auf die Fahrleistung darstellen um im Anschluss einige klassische Shapes zu diskutieren.

Der Surf Fachjargon ist sehr englischsprachig geprägt, was auf die Hawaiianische Herkunft zurückzuführen ist. Deshalb werden auch wir die üblichen englischen Begriffe nutzen.

Fachbegriffe rund um den Board Shape

Rocker / Rockerline / Nose Rocker / Tail Rocker:

Betrachtet man ein SUP Board von der Seite so werfen wir einen Blick auf die Rockerline. Dabei versteht man unter der Rocker Line die gesamte Bodenkurve des Boards, oft wird auch der Begriff Scoop Rocker Line genutzt. Dabei wird die Aufbiegung des Boards an der Spitze als Nose Rocker bezeichnet und die Aufbiegen des Hecks als Tail Rocker.

In der Regel wird versucht entlang der Rocker Line möglichst weiche Übergänge zu realisieren, um die Strömung an keiner Stelle abrupt abzubremsen. Dennoch gibt es starke Unterschiede. Es gibt Shapes mit einer kontinuierlichen Rocker Line, d.h. die Bodenkurve krümmt sich gleichmäßig zwischen Tail- und Nose Rocker. Es gibt aber auch Shapes mit diskontinuierlicher Verteilung: hier krümmt sich die Bodenkurve ungleichmäßig z.B. im Bereich der Nose sehr stark und geht dann in einen weitgehend flachen Bereich über.

Während man bei einem SUP Board in klassischer Hardboard Bauweise bezüglich des Rocker Line Shapes nahezu nicht limitiert ist, beschränken sich die Designmöglichkeiten beim iSUP doch deutlich. Etabliert haben sich beim iSUP zum einen die bananenförmige Rockerline, quasi eine Extremform der kontinuierlichen Rocker Line, zum anderen Boards mit ebener Rocker Line die lediglich eine Aufbiegung an Tail und Nose besitzen. Ergänzend kann man anmerken, dass iSUPs weniger steif sind und bei Belastung die Rocker Line verändern.

Welchen Einfluss hat die Rocker Line auf das Fahrverhalten? Da ein SUP von den meisten Nutzern vielfältig eingesetzt wird ( Flachwasser, große/kleine Wellen, Fluss) muss man auch die Wirkung des Rockers unter den unterschiedlichen Einsatzbedingungen betrachten.

Rockerline

Auslegung Rockerline für das Flachwasser:

Für Surfer, die auf dem Flachwasser bei wenig bis gar keinen Windwellen vor allem optimal gleiten wollen, ist eine flache Rocker Line mit wenig Nose Rocker und fast keinem Tail Rocker von Vorteil, da hier der WasserWiderstand deutlich geringer ausfällt. Etwas anders sieht es aus bei Wind mit mittleren bis größeren Kabbelwellen. Dann ist ein Plus an Nose Rocker von Vorteil. Insbesondere wenn man im steilen Winkel zur Welle fährt wird das Board weniger abgebremst und liegt stabiler auf dem Wasser.

Auslegung Rockerline für die Welle:

Vereinfacht dargestellt kann man sagen – je steiler die Welle (z.B. kräftiger Beachbreak bei Niedrigwasser / low tide) und je radikaler Eure Fahrweise ausfallen soll, desto mehr Rocker sollte Euer Board haben. Dies gilt insbesondere bei langen SUP Boards über 10‘6“. Dabei hilft Euch viel Nose Rocker beim Einstieg in die Welle und ein ausgeprägter Tail Rocker verbessert zusammen mit dem passenden Heckdesign die Wendigkeit und sorgt für einfache und enge Turns.

Outline:

Unter Outline versteht man die Form eines SUP- oder Surfboards in der Betrachtung von oben. Über die Outline wird die Breite des Boards sowie die Breitenverteilung über die Länge definiert. Die Outline verschiedener SUP Boards kann sich stark voneinander unterscheiden, je nach Einsatzbereich. Dabei lehnen sich SUP Outlines an klassische Surfboard Designs an.

Rail und Railform:

Das Surfboard Rail ist die Kante des Boards entlang der Outline von der Nose bis ans Tail. Betrachtet man das Rail im Querschnitt wird man bei unterschiedlichen Shapes unterschiedliche Railformen und Raildicken finden. Ebenso variiert die Form und Dicke des Rails entlang der Outline. Die gängigsten Railformen sind das Round Rail (halbkreisrunde Form), das Down Rail (rundes Rail übergehend in eine harte Kante), sowie Mischformen und Variationen, z.B. ovale Formen. Neben der reinen Form gibt es einen weiteren Aspekt der beim Design berücksichtigt wird, dies ist der Übergang zwischen oberer Railkontur und unterer Railkontur. Dafür gibt es eine prozentuale Angabe, z.B. 60/40 (d.h. der Übergang zwischen oberer Kontur und unterer Kontur erfolgt beim 60/40 Rail unterhalb des Boardcentrums)

Da das Rail die Führungskante des Boards ist und praktisch auch das Wasser entlang des Shapes leitet, hat es maßgeblichen Einfluss auf die Fahreigenschaften im Turn, aber auch wenn das Board plan aufliegt. Darüber hinaus beeinflussen die Rails auch das Auftriebsverhalten des Boards.

Ein typischer Railform / Dicken Verlauf ist z.B. ein schlankes Round Rail im vorderen Bereich, übergehend in ein dickeres Rail im Zentrum für mehr Auftrieb das im Tail dann in ein Down Rail ausläuft für mehr Führung im Turn.

Nose:

Unter der Nose verstehen wir den Frontbereich / Bug eines SUP Boards. Es gibt zwei Basisformen: die spitze Nose (z.B. beim SUP Shortboard) und die runde Nose (bei nahezu allen Allround SUP Boards). Indirekt bestimmt die Form der Nose natürlich auch die Breiten- und Volumenverteilung eines Boards. Eine breite und runde Nose ermöglicht vor allem beim Wellenreiten einen leichten Einstieg in die Welle, verleiht viel Stabilität und ist die erste Wahl für den Welleneinsteiger. Ein Muss ist die Breite Nose beim sog. Noseriden in der Welle oder aber für SUP Moves ( Link zum Video) auf dem Flachwasser.

Eine schmale spitze Nose wiederum verleiht der Outline des Boards im Frontbereich mehr Krümmung, was das Board vor allem bei steileren Wellen einfacher beherrschbar macht und für mehr Manövrierfähigkeit sorgt.

Tail:

Das Board Tail ist das Heck des Boards. Es gibt verschiedene Heckformen und Variationen. Am geläufigsten sind das Squash Tail / Square Tail (gerader Abschluss) , das Round Tail (rund zulaufend), das Pin Tail (spitz zulaufend) und das Swallow Tail (Schwalbenschwanz).

Im Flachwasser sind beim SUP die Unterschiede gering. Eine gerade Abrisskannte wie beim Squash Tail weist etwas weniger Wasserwiderstand auf, während ein Roundtail vor allem bei Manövern wie dem Pivot Turn besser zu drehen und einfacher zu kontrollieren ist.

Ganz anders in der Welle, dort hat die Heckform durchaus einen deutlichen Einfluss auf die Fahreigenschaften. Die häufigste Heckform ist das Square Tail oder dessen Abwandlung das Squash Tail. Es bietet viel Wendigkeit und dank des meist etwas breiteren Hecks zusätzlichen Auftrieb, der das Board schnell hält. Das Round Tail hingegen gibt mehr Führung und ist für weitere Kurvenradien besonders geeignet. Beim Swallow Tail reduziert sich die Heckfläche deutlich, was das Board besonders wendig – man sagt loose – macht.

Thickness/Dicke:

Die Angabe der Board Dicke (thickness) erfolgt in Zoll und bezieht sich auf die dickste Stelle des Boards. Während wir z.B. beim Inflatable SUP eine konstante Dicke über die Länge haben – meist 4“ oder 6“ – so variiert die Dicke bei Hard Boards vom Tail bis zur Nose stark und die Dickenverteilung hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Fahreigenschaften.

In der Regel liegt das Dickenmaximum unter dem Standbereich, um dort möglichst viel Auftrieb zu Verfügung zu haben. Etwas mehr Dicke und Volumen z.B. im Heck erleichtert dabei den Einstieg in die Welle. Es ist allerdings ein Trugschluss zu glauben, „viel hilft viel“. Bei einer ungünstigen und übertriebenen Dickenverteilung fühlt sich ein Board schnell an wie ein Korken und insbesondere in der Welle lässt sich solch ein Board nur sehr widerwillig kontrollieren.

Width/Breite:

Bei der Boardbreite (width) gibt es unterschiedliche Angaben. In der Regel wird damit die breiteste Stelle des Boards beschrieben. Dies gilt generell, wenn nur ein Breitenmaß in Zoll angegeben wird. Insbesondere im Custome made Bereich (d.h. bei individuell angefertigten Boards) werden teilweise ergänzende Breitenangaben gemacht, die zusätzliche Informationen über die Tail und Nose Breite liefern. Dabei wird die Breite je 12″ von der Nose oder vom Tail aus gemessen.

Beispiel: 21 ¾“ , of Nose 18 ¼“ , of Tail 15 ½“

Bottom:

Mit Bottom wird die Bodenkurve (d.h. die Unterseite im Querschnitt) eines SUP- oder Surfboards bezeichnet. Die wichtigsten Formen sind „Concave“ ( Konkave = nach innen gewölbt ), „Double Concave“ ( doppelt nach innen gewölbt ), „V“ ( V förmig ähnlich eines Schiffsrumpfes ). Bodenkurven kommen immer in Kombination zum Einsatz, z.B. „Single to Double Concave“ d.h. eine einzelne weite Konkave im Bereich der Nose, die dann fließend in einen flachen Bereich übergeht und sich dann im Heckbereich in eine doppelte Konkave aufteilt.

Deck:

Das Deck ist die Oberseite des Boards. Auch hier bieten sich verschiedene Formen zur Gestaltung an. Neben dem einfachen flachen Deck ist vor allem die domige (d.h. gewölbte) Deckform geläufig. Diese ermöglicht besonders gut das Ablaufen des Wassers vom Deck und vermeidet zusammen mit der Railform ein Verschneiden des Boards im Wasser beim Turn und verbessert ganz allgemein das Handling.

Längenmaße. Fuß und Zoll:

Nicht nur die Surf-Fachbegriffe sind englischsprachig. Auch die verwendeten Maßeinheiten entstammen zum Teil den angloamerikanischen Systemen. Die Länge eines Surfboards wird üblicherweise angegeben in Fuß und Zoll. Abgekürzt mit einem Apostroph (Hochkomma) für Fuß z.B. 10‘, sowie einem Anführungszeichen oben für Zoll z.B. 6“. Besagtes Beispiel wäre ein Board mit der Längenangabe 10‘6“ (sprich 10 Fuß, 6 Zoll).

Da den Europäern das metrische System in [mm], [cm], oder [m] geläufiger ist, nun zur Umrechnung:

1‘ (1 Fuß) = 30,5 cm

1“ ( 1 Zoll) = 2,54 cm

Besagtes Board mit der Bezeichnung 10‘6“ ist also 320,24 cm lang (10×30,5cm + 6×2,54cm).

Die Boardbreite, die Dicke und der Rocker (wenn benannt) werden immer in Zoll angegeben.

Ein Beispiel:

Norden Pintail 10‘6“ x 29 ¾‘ x 4 ½‘

Länge 10‘6“ = 320,24 cm

Breite 29 ¾‘ = 75,57 cm

Dicke 4 ½‘ = 11,43 cm

Klassische SUP Board Shapes:

SUP Longboard

Das Longboard SUP ist gestreckt mit einer breiten Nose und hat meist ein rundes Heck (Round Tail) oder ein gerade abgeschnittenes Tail mit oder ohne verrundete Kanten (Squash Tail / Square Tail). Der Longboard Shape ist einer der traditionsreichsten Shapes im SUP Bereich; mit einer Länge von ca. 9′ – 12‘6“ und einer Breite von ca. 30“ auch ein echter Allrounder. Das Volumen ist in der Regel im SUP Bereich relativ groß (ab ca. 170l). Deutliche Unterschiede gibt es bei der Volumenverteilung und der Railform. Auch wenn von der Grundidee her gleich ausgelegt, unterscheiden sich die Boards unterschiedlicher Hersteller doch stark und ein Test lohnt auf alle Fälle – idealerweise auch unter verschiedenen Einsatzbedingungen. Bereits auf dem Flachwasser werdet Ihr z.B. zwischen einem Naish Nalu 11‘4“ und einem Norden Big Diamond 10‘8″ einen deutlichen Unterschied feststellen. Beide Boards eignen sich unter anderem hervorragend für das Flachwasser, dennoch haben die meisten Tester eine eindeutige Vorliebe für das eine oder das andere Board.

Im Allgemeinen sind SUP Boards im Longboard Shape mit viel Volumen > 200l gut für Anfänger geeignet, da sie im Flachwasser gut gleiten, einfach geradeaus laufen und genügend Kippstabilität haben. Kleine Wellen bis 0,5m lassen sich mit solchen Boards auch vom Anfänger meistern. Bei etwas größeren Wellen ist dann auf Grund des Board-Volumens, des -Gewichts und des Handlings Vorsicht angeraten und nur Fortgeschrittene sollten sich in Wellen >1m wagen. Kleinere schlankere Longboard Shapes finden vor allem bei Fortgeschrittenen SUP Surfern mit Wellenambitionen Freunde. Diese sind perfekt für mittlere bis größere Wellen und einen schönen, klassischen Longboard Style.

SUP „Shortboard“

Short ist eine Frage der Definition. Beim SUP Shortboard sprechen wir von Boards zwischen 7‘ und 9‘ Länge und einem entsprechend radikalerem Shape. Die Boards haben wenig Volumen, oft deutlich <150l sowie eine stark gekrümmte Outline mit spitzer Nose. Bei den Tailformen gibt es alle Varianten, vom Roundtail bis zum Square Tail.

Entworfen sind SUP Shortboards für die Welle. Auf dem Flachwasser hat man nur bedingt Spaß mit einem derartigen Spezial-Shape. In der Welle lassen sich insbesondere Boards mit Volumen um die 120l für den Durchschnitts Surfer mit 75 kg dynamisch und sehr wendig surfen. Anfänger sollten besser die Hände von diesen Shapes lassen, da diese Boardkategorie sehr wenig Kippstabilität bietet und hohes Paddelkönnen voraussetzt. Seit 2013 haben auch einige Hersteller sogenannte Wide Body Shapes im Programm. Diese sind durch Breite und Volumen auch für kleinere Wellen geeignet und besser vom Welleneinsteiger zu beherrschen.

SUP Fish:

Der SUP Fish ist ein eher ungewöhnlicher SUP Shape. Wie das SUP Shortboard, ein SUP für die Welle. Ein Beispiel ist der SUP Fish von Norden, bei dem die klassischen Tugenden eines Surfboard Fish Designs übernommen wurden. Viel Breite und eine flache Bodenkurve für einfaches Angleiten und Kippstabilität sowie ein Swallow Tail für besonders viel Wendigkeit. Der Fish funktioniert auch bei kleinen Wellen und lässt sich schnell anstarten. Durch sein sehr wendiges Fahrverhalten eignet er sich nur wenig für das Flachwasser.

SUP Race Board

SUP Race Boards haben nur wenig mit einem klassischen Surfboard Design zu tun. Bei den meisten Konstruktionen handelt es sich um sogenannte Verdränger, die von der Charakteristik näher am Boot als am Surfboard liegen. Manche Raceboards verfügen tatsächlich über einen Rumpf, d.h. sie sind nicht plan. Ziel der besonderen Rumpfform ist die Reduktion des Wasserwiderstandes. Die Boards verfügen allesamt über eine auffällige Länge (ab 12’6″) gepaart mit einem sehr schmalen Zuschnitt. „Länge läuft“ heißt hier das Prinzip, allerdings spürbar zu Lasten der Kippstabilität. SUP-Einsteiger, die noch ihr Gleichgewicht suchen, werden an ihre Grenzen kommen. Diese Boards sind auf Strecke und Geschwindigkeit getrimmt, gut einsetzbar im Flachwasser. Auf dem Meer und in der Welle werden diese Boards gerne für Downwinder eingesetzt, sind aber nur vom Experten zu beherrschen, z.B. beim Klassiker Paddleboard race Molokai Oahu auf Hawaii.

SUP Inflatables

Inflatables – auch iSUP genannt – haben im Hinblick auf die Outline sowie die Dicke einen eindeutigen Shape. Die Outline lehnt sich dabei grundsätzlich an übliche Surfboard-Formen an (Longboard, Shortboard, etc. ).

Bezüglich der Dicke ergibt sich bauartbedingt ein konstanter Wert, der meist bei 4“ oder 6“ liegt.

Anders dagegen die Rockerline – iSUP Boards sind nicht steif, sondern biegen sich unter Last (Gewicht des Surfers) wobei sich die Rockerline ständig verändert. Inflatable Boards haben zu Recht eine große Schar an Fans. Die Vorteile eines iSUP liegen auf der Hand. Als Stichworte seinen genannt – unverwüstlich, Kinder geeignet, Spaß-Board, leicht verstaubar und transportabel.

SUP-Boardshapes- Anforderungen und Auswirkungen

Welche Shapedetails bei SUP Boards sind für welche Fahreigenschaften verantwortlich? Einige Formen sind recht augenscheinfällig und andere, wie zum Beispiel die Bodenkurve („Scoop-Rocker-Linie“) sind nur für Fachleute richtig zu deuten. Doch am Ende bringt ein ganzheitliches Shapekonzept die Harmonie in ein SUP Board. Wir bringen Licht ins Dunkel von Outline, Heckformen, Rails, Unterwasserschiff und Scoop-Rocker-Linien.

Outline

Die sogenannte Outline ist die Aussenschiffslinie von einem SUP Board. Die wichtigsten Merkmale dieser Outlines sind die Platzierung der breitesten Stelle (gemessen vom Heck des Boards) und der Form der Outline.

Wenn die breiteste Stelle vom Board näher zum Heck hin platziert wird:

„Das ist oftmals ein Merkmal für eine gute Eignung in kleinen Wellen und für schnelle Turns.
Genauso unterstützt es, in schnellen Wellen den Speed in Wellenritten beizubehalten.“

Eine eher gerade Outline macht das Board:

„Eignet sich gut für große Wellen, wenn Du längere Turns machst und eine maximale Kontrolle brauchst.

Schmalere Boards sind etwas für:

“Sind definitiv etwas für fortgeschrittene Paddler und für den Einsatz in großen Wellen und nichts für Paddler, die in diesen Sport einsteigen.“

Je breiter das Board ist, desto:

“Desto kippstabiler ist es, einfacher zu paddeln und leichter wird es genauso Wellen zu überqueren.“

Je kürzer ein Board ist, desto:

„Desto besser dreht es!“

Heck:

Der Begriff “Heck” bezeichnet die Form des Hecks, oder präziser ausgedrückt, die Outline („Aussenschiffslinie“) des Hecks. Im weiteren Sinne, gehört das Heck zur gesamten Outline des Boards. Die häufigsten Formen sind Pintails, rounded Pintails, Squaretails, Squashtails, und Exoten sind Smallowtails und andere.

Heckformen von SUP Boards:

Squaretails und Squashtails, aber auch Rounded Pintails sind für welchen Einsatz gedacht?
„Meistens für breitere Boards. Solche Boards verlangen nach einem dementsprechenden Heck, welches sich in so ein Gesamtkonzept problem integrieren lässt. Meistens werden Rounded Squaretails geshaped.

Klassische Pintails und Rounded Pintails sind bei welchen SUP Boards häufig zu finden?
„Diese Heckformen finden sich häufig bei Boards, die in größeren Wellen gefahren werden. Sie verlangen nach einem schmaleren Heck, also nach einem klassischen Pintail –wenn nicht gar „Gun“-Pintail.

Scoop-Rocker-Line („Bodenkurve“)

Die Scoop-Rocker-Line bezeichnet die Form der Mittelschiffslinie des Unterwasserschiffs vom Board.

Verschiedenen Scoop-Rocker-Linien von SUP Boards:

Die Aufbiegung der Scoop-Rock-Linie zur Nase hin, nennt man “Scoop”, und wird in Zentimetern ausgedrückt.
Je größer der Scoop ist, desto:
“Desto geringer ist die Gefahr, das die Nase vorne einsticht, was insbesondere in Wellen passieren kann. Auf der anderen Seite verringert ein zu großer Scoop einen geringeren dynamischen Auftrieb.“

Also, wenn der Scoop nur gering ausfällt?
„Dann kann das Board einspitzeln!“

Die Aufbiegung der Scoop-Rocker-Linie zum Heck hin, nennt man “Rocker”, und wird in Zentimetern ausgedrückt.
SUP Boards mit einem nur geringen oder keinem Rocker, sind:
“Das gibts grundsätzlich bei SUP Boards gar nicht, dieses findet man nur bei Windsurfboards.
Ein SUP Board kommt nicht ins Gleiten und eine flachere Bodenkurve gibt’s nur im mittleren Bereich des Boards, genau da wo man steht. Eine Aufbiegung am Heck ist notwendig, allein schon deshalb, damit das Wasser am Heck sauber strömen kann. Kein Rocker würde den Widerstand im Wasser erhöhen.“

SUP Boards mit mehr Rocker (“mit einer größeren Aufbiegung am Heck”:

“Diese Boards drehen besser, wobei die gesamte Bodenkurve harmonisch geshaped sein muss. Und da reicht ein Rocker allein nicht aus.“

In bestimmten Fällen kann auch ein SUP Board ohne eine geraden Bereich der Bodenkurve auskommen. Wir sprechen hier von „durchgescoopten“ Boards. Diese Scoop-Rocker-Linien finden wir bei SUP-Freeride und –waveboards.

Werner, wir kennen einen “Nosekick” und “Tailkick” von Windsurfbrettern. Gibt’s diese Shapemerkmale genauso bei SUP Boards?
“Ich glaube, dass das schon mit den vorhergehenden Antworten rübergekommen ist. Kein SUP Board hat einen geraden Verlauf wie ein Windsurfboard, sogar keine Flachwasser-SUP Boards. Einen geraden Verlauf gibt’s nur im Standbereich, aber niemals Richtung Heck.

Rails

Die Kante der Boards heissen “Rails”. Rails werden nicht in Millimetern ausgedrückt, sondern lediglich die Form ist der Ausdruck. Wir betrachten den breitesten Punkt runter zum Unterwasserschiff. Eine volle und weiter reinverlaufende Form wird mit „tucked-under- edge“ bezeichnet. SUP Raceboards haben keine oder eine nur geringe Tucked-under-edge.
Railshapes mit mehr tucked-under-edge geben mehr Reaktion in Kurvenfahrten. Mit anderen Worten ausgedrückt, es wird dadurch leichter mit einem SUP Board zu drehen.

Die wichtigsten Merkmale von Railshapes bei SUP Freeride, -wave und Racesboards:

“In grundsätzlichen kann man sagen, dass manöverorientierte SUP Boards, dünnere Rails, mit viel tucked-under-edge haben. Das ist eine ganz klare Anforderung vorne an bei Waveboards. Eine Rail hat hier fehlerverzeihend zu wirken und sollte eine gute Reaktionsfreudigkeit haben.
Auf Raceboards brauchst du eine vollere Rail, die zudem hoch und steil verlaufen ist. Das unterstützt den Vortrieb bei solchen Boards.
Bei Freerideboards liegen wir in bezug auf dieses Shapemerkmal irgendwo dazwischen.

Unterwasserschiff (“Bottom”):

Das Unterwasserschiff bezeichnet die Form des Board im Querschnitt. Grundsätzlich gibt es plane, „V“, konkave, doppelkonkave und dreifach konkave Unterwasserschiffe.
Weiterhin gibt es Unterformen wie z.B. „Bevels“.
Die prominentesten Unterwasserschiffen im SUP Bereich sind „V“-Verläufe. Jedes SUP Board hat heutzutage irgendwo im Unterwasserschiff ein „V“. Wir sprechen von einem „V“, wenn die Mittelschiffslinie tiefer als die Aussenschiffslinie liegt.strong>

Die am weitest verbreiteste Form von Unterwasserschiffen bei SUP Boards, bezeichnet welche Fahreigenschaften?

Diese haben einen direkten Einfluss auf Turns. Bestimmte Arten von „V“ erlauben schnellere Turns. Wenn zu viel „V“ hineingeshaped worden ist, dann macht es das SUP Board allerdings instabil, d.h. als Shaper haben wir einen Kompromiss zu finden.“

Welche anderen Unterwasserschiffsformen sind noch bei SUP Boards zu finden?:

„Seit dieser Sport auch in extremen Bedingungen, wie z.B. in hohen Wellen, Einzug gehalten hat, finden wir auch konkave Unterwasserschiffe, die noch eine größere Kontrolle in hohen Wellen geben können. Aber ansonsten sind flachverlaufende „V“´s der beste Kompromiss für SUP Boards.

Ganzheitliche Shapekonzepte bei SUP Boards:

Insgesamt kommt es auf eine harmonische Gesamtabstimmung aller Shapedetails im Board drauf an. Jeder Shape benötigt einen gewissen „flow“, das eine Handschrift des betreffenden Shapers, wie hier dem SUP Boardshaper Werner Gnigler von der Marke JP Australia.

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